Advent 2024:Adventszeit ist Wartezeit
„Adventszeit ist Wartezeit, unser ganzes Leben aber ist Advent- das heißt Wartezeit auf ’s letzte, auf die Zeit, da ein neuer Himmel und eine neue Erde sein wird.“
Dietrich Bonhoeffer
Mit Advent verbinden wir im Allgemeinen Wärme und Licht, den Duft von Glühwein und Plätzchen, Vorbereitungen für Weihnachten treffen, Geschenke besorgen und, wenn es etwas frommer sein darf, noch die Vorfreude auf die Geburt von Jesus im Stall von Bethlehem.
Ganz anders die Worte von Dietrich Bonhoeffer. Sein Name steht für gelebtes Christ sein, Zivilcourage und politischen Widerstand. Wer seine Lebensgeschichte kennt, der weiß um den Ernst seiner Worte.
Sein Blick bleibt nicht bei den Äußerlichkeiten stehen. Bonhoeffer zu verstehen bedeutet, tiefer einzusteigen, Oberflächliches und wohl Vertrautes zu verlassen, sich in Frage stellen zu lassen, auch, wenn es weh tut.
Advent ist das Warten auf das leise Anklopfen von Jesus an unsere Türen.
Advent ist die Einladung an uns, ihm die Türen zu öffnen, ihn einzulassen in unser Inneres, an den Ort, an dem Freude und Hoffnung aber auch Trauer und Schmerz gleichermaßen verborgen sind.
Advent bleibt nicht bei Weihnachten stehen, sondern hat Ostern mit dem Tod und der Auferstehung von Jesus bereits im Blick.
Mit dem Advent beginnt die Zusage Gottes, dass wir nicht alleine sind, dass sein Sohn bei allen Höhen und Tiefen unseres Lebens an unserer Seite steht und mit uns geht.
Am Ende dürfen wir - wie Dietrich Bonhoeffer - Sehnsucht haben auf den letzten Advent unseres Lebens, dort wo ein neuer Himmel und eine neue Erde sein wird.
Oder, wie das Buch der Offenbarung schreibt:
Siehe ich mache alles neu.
Thomas Pohl, Gemeindereferent