Allerheiligen:Wirklichkeit oder Schnee von gestern?
Allerheiligen gehört sicherlich zu den Festen im Kirchenjahr, die von außen betrachtet eher eine Nebenrolle in unserem Leben spielen.
Betrachtet man sich dieses Fest ganz nüchtern, so geht es dabei um Menschen, die wie du und ich auf dieser Welt gelebt haben. Es geht um Menschen, die wir einfach nicht vergessen sollten, da sie in ihrem Leben durch ihr Tun und Handeln besonders aufgefallen sind und ihr Leben für uns ein Vorbild sein kann.
Grundsätzlich ist festzustellen: es waren einfache Menschen, so wie du und ich. Sie alle hatten den freien Willen, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es wollten. Aus christlicher Sicht betrachtet, haben sie sich dazu entschieden, dem Evangelium und dem Ruf Gottes zu folgen und damit verbunden oft der Auftrag, sich in den Dienst der Menschen zu stellen - und zwar entschlossen.
Sicherlich lief auch ihr Leben nicht immer perfekt. Ich glaube, es wäre fatal, Heiligkeit und Perfektionismus auf eine Stufe zu stellen.
Wenn wir das Fest Allerheiligen feiern, so schauen wir nicht auf abgehobene Personen, fernab der Realität. Nein, wir schauen auf Menschen aus unserer Mitte, die etwas bewegt und bewirkt haben, Menschen die durchaus ein kritisches Gewissen ihrer Zeit waren.
Wo sind denn die Heiligen unserer Zeit geblieben? Unsere Gesellschaft braucht mehr denn je Heilige. In diesem Sinne ist das Fest Allerheiligen Wirklichkeit und kein Schnee von gestern.
Gemeindereferent Thomas Pohl