Liebe Christinnen und Christen in Heilig Kreuz,
nach drei Jahren als Ihr Kooperator ist nun die Stunde des Abschieds gekommen, weil ich (wie seit Ende der Synode gewünscht) in das neu entstandene „Missionarische Team“ unseres Bistums wechsle. Seit Mai 2018 durfte ich unsere Pfarrbezirke von neuem kennenlernen, denn meine Erfahrungen aus der Hülzweiler Kaplanszeit (1980 - 1983), auch in der Dekanats-Jugendarbeit vor allem in Elm, liegen ja in einer ganz anderen, versunkenen Zeit.
So gab es in den drei vergangenen Jahren manche Wiederbegegnung - immer mit der Feststellung, dass wir alle älter geworden sind. Die schönste Wiederbegegnung war die mit unserem Ruhestandspfarrer Dr. Konrad Hoffmann, der in Saarbrücken mein Heimatpfarrer war und dem ich seit fünfzig Jahren verbunden bin. Ich denke froh an die regelmäßigen persönlichen Begegnungen mit ihm; wie oft habe ich gedacht: der Meister und sein Schüler.
Im ersten Teil meiner Zeit in Schwalbach gehörte ich noch zum „Erkundungsteam“, und sah daher Vieles bei uns mit den Augen des Synodalen und eben des Erkunders. Wichtig waren da vor allem die vielen Begegnungen und Kontakte wegen Taufen, Beerdigungen, Hochzeiten; ebenso die Hauskommunion und die Gottesdienste in den Seniorenheimen, die Mithilfe bei Firmung und Erstkommunion. Aber auch das „Einspringen“ im Dekanat, zu allen möglichen Gottesdiensten an verschiedensten Orten. Da kam ich mir manchmal schon so vor wie ein Wandermissionar. Besonders wichtig war mir die Aushilfe in den beiden Saarlouiser Kliniken.
Und natürlich gab es die regelmäßigen Gottesdienste, werktags wie sonntags, in unseren Kirchen und Kapellen, in denen vor allem ich Ihnen begegnen durfte.
Dass ich nicht mehr Chef war wie früher als Pastor und Dechant, sondern jetzt eben Kooperator (=Hilfssheriff), ist mir gar nicht schwergefallen. Die andere Rolle tut sogar richtig gut. Ich denke mit Freude auch an viele musikalische Ereignisse, an unsere exzellenten Kirchenmusiker(innen), bis hin zur großartigen Mitgestaltung vieler Engagierter in den Messfeiern während der schlimmsten Corona-Zeit. Und ebenso froh bin ich über den herzlichen Kontakt mit den Küsterinnen und ihren Vertretern.
Auffällig ist in Heilig Kreuz das enorme soziale Engagement, die Spendenfreudigkeit und Hilfsbereitschaft, dazu die großartigen Empfangs-Teams der Corona-Zeit, die man alle nur bewundern kann.
Ich wünsche Ihnen allen, den Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen, aber auch all denen, die weniger aktiv, aber durchaus gläubig und kritisch sind, eine glückliche Zukunft und eine Menge Gottvertrauen. Denn davon brauchen wir unendlich viel, in diesen Zeiten eines heftigen Umbruchs, den viele weder wahrnehmen noch wahrhaben wollen. Empfehlen wir uns gegenseitig dem Herrn im Gebet, bleiben wir verbunden in der Gewissheit, dass der Herr der Geschichte bei uns ist - und aktiver bleibt als die meisten vermuten.
Dankbar für alle guten Erfahrungen, dankbar für alle Menschen, die in meiner Krankheit an mich gedacht und für mich gebetet haben, dankbar für die drei Jahre, die ich Ihnen hier als Priester dienen durfte, sage ich Ihnen „Auf Wiedersehen“ - und meine das auch wörtlich, denn ich freue mich schon, Sie ab und an wiederzusehen.
Matthias Marx, Kooperator